Bergisch Gladbach, 10.09.2025: Da die für 2025 geplante Sanierung eines Balkens in der Dachkonstruktion der Eissporthalle seitens der beauftragten Firma auf den Sommer 2026 verschoben werden musste, hat die Bauaufsicht Anfang dieser Woche dem Eissportverein mitgeteilt, dass die Halle bis zur Sanierung geschlossen bleiben muss. Der Verein setzt sich für eine zeitnahe Wiedereröffnung ein, da das mit der Prüfung der Statik beauftragte Ingenieurbüro die Unbedenklichkeit des Weiterbetriebs bestätigt hat. Eine vorübergehende Schließung würde das Aus für den Verein und die Eishalle in Bergisch Gladbach bedeuten.
Im Sommer 2024 wurden die tragenden Balken (sogenannte Leimbinder) der Dachkonstruktion der Eishalle aufwändig überprüft und die Statik von einem Ingenieurbüro vermessen. Dabei wurden verschiedene Maßnahmen zur Sicherung und Sanierung empfohlen. Unter anderem muss ein kleiner Teil eines der Balken ausgetauscht werden, da dieser durch die Feuchtigkeit in der Halle angegriffen ist.
Ingenieurbüro stufte Betrieb der Halle als unproblematisch ein
Im August 2024 wurde vom beauftragten Ingenieurbüro festgestellt, dass es statisch aufgrund dieses Balkens bei einer im Rheinland eher unüblichen Schneelast von mehr als 75kg/qm notwendig ist, die Dachfläche vom Schnee zu räumen, um die Stabilität der Konstruktion zu gewährleisten. In der Folge wurden die im Prüfbericht empfohlenen restlichen Maßnahmen vom Verein umgesetzt, die Sanierung des beschädigten Balkens benötigt jedoch einen längeren Vorlauf, da dies nur bei Trockenheit (also im Sommer außerhalb der Betriebszeit) und von einigen wenigen spezialisierten Firmen durchgeführt werden kann. Nach der Umsetzung der restlichen empfohlenen Maßnahmen wurde seitens des Prüfingenieurs ein Betrieb der Halle bis zur Sanierung des Balkens als unbedenklich eingestuft.
Schneeräumkonzept der Dachkonstruktion wurde abgesegnet
In Abstimmung mit der Bauaufsicht wurde durch den Verein zusätzlich ein Schneeräumkonzept für den Fall erarbeitet, bei Schneefall im Winter kontinuierlich die mögliche Belastung auf dem Dach zu überwachen und ggfs. das Dach oder im Extremfall auch die Halle zu räumen. Seitens der Bauaufsicht wurde daraufhin der zwischenzeitlich vorsorglich untersagte Betrieb der Halle bis zur Sanierung in 2025 wieder genehmigt. Leider konnte aufgrund von Terminschwierigkeiten der beauftragten Spezialfirma die Sanierung innerhalb der Sommerpause 2025 nicht wie geplant stattfinden, weshalb der Prüfingenieur vom Verein nochmals um eine Einschätzung gebeten wurde.
Keine Genehmigung der Bauaufsicht
Die Bauaufsicht hat dem Verein auf Anfrage diese Woche mitgeteilt, dass sie unter den ihr bekannten Rahmenbedingungen vorerst keine Genehmigung zum Weiterbetrieb der Halle erteilen kann.
Schriftliche Freigabe zum Weiterbetrieb der Eissportarena
Parallel dazu hat der beauftragte Prüfingenieur allerdings seine schriftliche Freigabe für eine weitere Nutzung der Halle erteilt, da sich der Zustand nicht verändert hat. Diese Stellungnahme wurde der Bauaufsicht und der Stadtverwaltung inzwischen zugeleitet, der Verein geht daher weiterhin davon aus, dass der Betrieb der Halle in dieser Saison nach der endgültigen Prüfung der aktuellen Situation genehmigt wird. Solange die Diskussion in und mit der Stadtverwaltung noch andauert, wird die Eissporthalle jedoch für Schulsport, Publikumslauf und das Eishockey- und Eiskunstlauftraining geschlossen.
Gravierende Einschränkungen für Schulsport und Freizeitangebot in der Region
Sollte die Bauaufsicht tatsächlich eine Schließung der Eissporthalle in dieser Saison anordnen, hätte dies weitreichende Folgen: Der gesamte Eissport im Rheinisch-Bergischen Kreis stünde vor dem Aus. Damit ginge nicht nur der Eissportverein mit derzeit über 300 aktiven Mitgliedern verloren, sondern auch eine der beliebtesten Freizeiteinrichtungen der Region. Besonders gravierend wäre der Wegfall für den Schulsport: In einer Zeit, in der die Angebote ohnehin schon stark eingeschränkt sind und Sporthallen fehlen, würde Bergisch Gladbach eine wichtige Möglichkeit zur sportlichen Betätigung und Förderung von Kindern und Jugendlichen verlieren. Damit wäre die Stadt sowohl im Freizeit- als auch im Schulsportbereich erheblich ärmer.
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